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Quelle: Pixabay

Allgemein · Sportregion

Follow your team

20. Januar 2021

Die Sporträume in Niedersachsen bleiben leider weiterhin überwiegend verschlossen. Das gibt uns allerdings die Möglichkeit an anderen Stellschrauben des Vereinssports zu arbeiten, wie dem Social Media Auftritt.

Deutschlandweit sind circa 38 Millionen Nutzer auf Social Media Plattformen registriert. Neben Messenger-Diensten gehören YouTube, Facebook und Instagram zu den aktivsten Plattformen. Auch ihr als Sportvereine könnt die jeweiligen Websites und Apps nutzen, um Inhalte zu kreieren und zu teilen oder um euch zu vernetzen. Da viele Vereine im Moment die Zeit nutzen um sich mit Digitalisierung zu beschäftigen, schaut doch auch einmal auf eure Social Media Kanäle.

Selbstverständlich finden wir die Kernkompetenzen und die wichtigsten Räume eines Sportvereines im echten Leben. Dennoch kann ein Blick in die Sozialen Räume des Internets nützlich sein. Interessant an den sozialen Netzwerken ist für Vereine der Bereich der Kommunikation als Teil der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Aber auch für die Mitgliederbindung sowie die Mitgliedergewinnung können Vereine Social Media nutzen. So können schnellstmöglich Spieltermine und –ergebnisse mit einer (potenziell) enormen Reichweite veröffentlicht. Dies erleichtert den Kontakt zu Vereinsmitgliedern, die nicht am Spielfeldrand stehen können, sondern gerade zum Beispiel im Urlaub sind und erhöht nebenbei die Verbundenheit zum Verein. Darüber hinaus habt ihr als Verein tagtäglich die Möglichkeit auf eure Sportangebote aufmerksam zu machen. Somit macht ihr euren Verein bekannter und gewinnt bestenfalls neue Mitglieder.

Um auf den eigenen Account auf den Plattformen aufmerksam zu machen gibt es mehrere Möglichkeiten. Zum einen sind die eigenen Vereinsmitglieder gefragt. Mitglieder können den Vereinsauftritt liken, Inhalte teilen und kommentieren. Durch das Verlinken von Sponsoren oder Personen und durch Hashtags in euren Postings macht ihr auf eure Inhalte aufmerksam und erhöht die Reichweite eures Accounts. Eine weitere Möglichkeit ist die Verlinkung des Accounts auf eurer Homepage oder in der E-Mail Signatur.

Doch nur ein Posting macht keinen guten Account aus. Stellt sicher, dass ihr eure Follower auch gut betreut. Vergesst nicht Fragen, Anmerkungen und Wünsche aufzugreifen, reagiert zeitnah auf Kommentare oder bedankt euch für Likes.

Bevor eurer Verein mit einem neuen Account an die Öffentlichkeit tritt, solltet ihr euch folgende Fragen stellen:
1. Wie wollen wir unseren Verein präsentieren?
2. Wer verwaltet den Account?
3. Welche Kompetenzen haben wir im Verein (Know How, DSGVO, Schutz von Kinder und Jugendlichen)

Wie wollen wir unseren Verein präsentieren?
Da jede Plattform für ein spezielles Format ausgerichtet ist, eignet sich nicht jede Plattform für jedes Ziel. So bietet Facebook die Möglichkeit Bilder und Texte gut zu kombinieren, Instagram fokussiert zunächst die Fotos, die durch Bildbeiträge ergänzt werden. YouTube wird dagegen ausschließlich durch Videos bedient. Twitter wird für kurze Textbeiträge genutzt und Xing oder LinkedIn stehen auf der anderen Seite für ausgiebige, seriöse Beiträge.
Die oben genannten Punkte wie Stärkung von Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Mitgliederbindung und Mitgliedergewinnung sind natürlich sinnvolle Ziele für Vereine, doch muss man diese nicht zwangsläufig auf allen möglichen Kanälen verfolgen. Eine Fokussierung auf eine oder zwei beliebte Plattformen wie Instagram oder Facebook ist für Sportvereine sicherlich sinnvoller, als auf jeder Plattform einen Account zu bedienen. Grundsätzlich gilt für alle Plattformen, dass ihr mit jedem Kommentar, Foto oder Verlinkung euren Verein und somit auch eure Mitglieder repräsentiert.

Meine zweite Frage lautet: Wer verwaltet den Account?
Die großen Profivereine haben in ihren Marketingabteilungen ganze Social Media Teams sitzen, die tagtäglich für Content auf mehreren Kanälen sorgen. Ein gemeinnütziger Sportverein verfügt jedoch nicht über Mittel und Personal, um dieses Marketingkonstrukt zu bedienen. Ebenso wenig sind die Vereine als Solidargemeinschaft einem gewerblichen Dienstleister wie den kommerziellen Profivereinen gleich. Bei den Sportvereinen an der Basis sind die Ehrenamtlichen gefragt. Dennoch sollten regelmäßig Inhalte auf den Vereinskanälen gepostet werden. Hierfür eignet es sich die Arbeit auf mehrere ehrenamtliche Schultern zu verteilen.

Die nächste Frage lautet, welche Kompetenzen sind im Verein vorhanden?
Wahrscheinlich findet ihr im Verein ein kleines Team, das sich für die Umsetzung des Auftritts in den sozialen Netzwerken interessiert. Dieses Team sollte Know How in der Bedienung von Websites und Apps mitbringen. Vielleicht habt ihr sogar das Glück einen hauptberuflichen Social Media Manager*in oder Mitarbeitende aus einer Werbeagentur im Verein zu haben. Diejenigen können vielleicht mit Rat und Tat zur Seite stehen. Vor Augen führen sollte sich das Team auf jeden Fall auch die Einstellungen und Analysetools der jeweiligen Plattformen, auf denen ihr unterwegs sein wollt.
Ein enorm wichtiger Punkt ist die Einhaltung der DSGVO. Da ihr auf euren Kanälen nicht nur Fotos von leeren Sportanlagen postet sondern auch von Personen und eventuell auch Namen, solltet ihr euch im Vorfeld unbedingt mit der DSGVO beschäftigen. Wichtig ist zu klären, welche Inhalte gepostet werden dürfen und welche auch besser nicht gepostet werden. Eventuell befinden sich sogar Jurist*innen in eurem Verein, die hier beratend tätig werden können oder ihr habt bereits DSGVO-Beauftragte ernannt.
Ebenso sollte im Vorfeld geklärt sein, wie Kinder und Jugendliche geschützt werden. Social Media verleitet uns dazu schnellstmöglich Informationen über uns und über andere preiszugeben. Vor allem im Sport ist es umso wichtiger die Freigabe von (sensiblen) Inhalten in die Öffentlichkeit zu überdenken. So muss beispielsweise bei der Werbung für einen Kurs zum Kinderschwimmen kein Foto gepostet werden, auf dem der vorherige Kurs am Beckenrand zu sehen ist. Das posten von Großaufnahmen von (minderjährigen) Sportler*innen beim Beachvolleyballturnier sollten ebenso überdacht werden. Grundsätzlich gilt: Besser einmal zu viel nachdenken und im Zweifel ein anderes Foto posten.

Prinzipiell bietet uns Social Media ein gewaltiges Potenzial, das wir für uns nutzen können. Aber nur weil wir Zugriff zu diesem enormen Potenzial haben, müssen wir dieses nicht komplett ausschöpfen. Wir nutzen Social Media nach unseren Bedürfnissen und Zielen. Vorab sollten wir uns dementsprechend immer die Frage stellen: Wofür machen wir das überhaupt bzw. welches Ziel verfolgen wir und welche Außendarstellung steuern wir an? Jeder verfasste Post sollte auch die vorangestellten Ziele verfolgen und repräsentiert Verein sowie deren Mitglieder. Wenn das Ziel geklärt ist, können wir uns Gedanken darüber machen, welches Personal und welches (Fach-) Wissen wir benötigen und welches wir bereits im Verein haben. So ergibt sich die geeignete Plattform und die dazugehörigen Formate (Text, Fotos, Videos, Storys…).
Nun schaut einmal selbst, ob ihr euren Social Media auftritt überarbeiten oder ausbauen wollt. Das übergeordnete Ziel muss jedoch immer der Schutz der (Mitglieder-) Daten durch die DSGVO sein und darf niemals vergessen werden. In diesem Kontext muss mit Daten von Kindern und Jugendlichen besonders sensibel umgegangen werden.

Bleibt kreativ, aufgeschlossen und gesund!
Euer Marc

Marc Meitzler

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